Marko Fischer, Präsident des SWV Wien: „Die Trinkgeldpauschale war ursprünglich als eine Erleichterung für Unternehmen gedacht, um die aufwendige Führung von Trinkgeldlisten zu vermeiden. Das die ÖGK nun einfach Anpassungen vornimmt und Unternehmen mit absurd hohen Rückforderungen bedroht, ist nicht hinzunehmen. Eine Anpassung darf die Betriebe nicht überfordern und muss die Besonderheiten der einzelnen Branchen berücksichtigen!
Martina Haslinger-Spitzer, Vorsitzende der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft im SWV Wien: „Wir sprechen hier nicht von Konzernen, sondern von Ein-Personen-Unternehmen und Familienbetrieben, die durch die neuen Forderungen in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht werden. Es kann nicht sein, dass ein Betrieb plötzlich fünfstellige Summen nachzahlen soll, weil die Gesundheitskasse auf einmal beschließt, schärfer zu kontrollieren. Trinkgeld ist ein wichtiger Bestandteil des Einkommens vieler Beschäftigter!“
Serhat Sen, Listenführer für das Taxi-Gewerbe im SWV Wien: „Auch das Taxi-Gewerbe steht vor einer Katastrophe. Dort sind Trinkgelder ebenso verbreitet wie in der Gastronomie, und viele Fahrer:innen sind auf diese Zusatzeinnahmen angewiesen. Sollte die ÖGK in unserem Gewerbe genauso rigoros vorgehen wie bei den Wirten, bedeutet das für viele das Ende.
Gülten Karagöz, Listenführerin der Friseur:innen im SWV WIEN:
„Das Vorgehen der ÖGK trifft nicht nur die Betriebe – sie trifft auch die Kund:innen. Wenn Friseur:innen, Gastronom:innen oder Taxifahrer:innen plötzlich erhöhte Abgaben auf Trinkgelder leisten müssen, bleibt den Unternehmer:innen gar nichts anderes übrig, als die Preise zu erhöhen. Die Konsequenz? Dienstleistungen werden für Kund:innen teurer, während für Mitarbeitende der Anreiz sinkt, in diesen Branchen zu arbeiten. Das ist ein Teufelskreis. Wenn die Politik jetzt nicht handelt, wird die ohnehin prekäre Lage für viele Dienstleistungsbetriebe völlig eskalieren.“